Zwei Tote beim Terroranschlag vor Synagoge in Manchester am Jom Kippur
Okt 2, 2025
Pascal Steinhauer
von Pascal Steinhauer

Als Stephen Watson, Polizeipräsident von Greater Manchester am Donnerstag, dem 2. Oktober 2025, die erschütternden Szenen vor der Heaton Park Hebrew Congregation beschrieb, stellte er klar: Der Vorfall sei ein Terroranschlag. Kurz nach 09:30 Uhr hörte ein Passant ein quietschendes Auto, das in die Menschenmenge raste, und meldete das Geschehen bei der Greater Manchester Police. Zwei Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden innerhalb von Minuten durch das Fahrzeug und Messerstiche getötet, drei weitere schwer verletzt.

  • Datum: 02.10.2025
  • Ort: Crumpsall, Manchester
  • Opfer: 2 Tote, 3 Schwerverletzte
  • Täter: Getötet durch Polizeischüsse
  • Hintergrund: Angriff am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur

Hintergrund: Jom Kippur und die jüdische Gemeinde in Manchester

Jom Kippur, der Versöhnungstag, wird von rund 30 000 Juden im Großraum Manchester besonders intensiv begangen. Synagogen füllen sich, und die Heaton Park-Gemeinde gilt als eine der ältesten und aktivsten im Norden Englands. Historisch gesehen gab es in den letzten Jahrzehnten kaum größere Angriffe auf religiöse Stätten in Großbritannien, was das Ausmaß der heutigen Tat noch überraschender macht.

Die Ereignisse am 2. Oktober 2025

Der Angreifer – bislang unverifiziert – fuhr mit einem Kleinwagen gezielt in die bereits versammelte Menschenmenge vor dem Eingangsbereich. Augenzeugen berichteten, dass das Fahrzeug abrupt stoppte, bevor der Fahrer ausstieg und sofort mit einem Taschenmesser auf einen Sicherheitsmitarbeiter einschlug. Der Polizeibeamte, der den Vorfall beobachtete, schoss zurück und traf den Täter tödlich.

„Wir haben sofort den Schusswaffeneinsatz eingeleitet, um weitere Opfer zu verhindern“, erklärte Stephen Watson bei einer Pressekonferenz am Nachmittag. Trotz des schnellen Eingreifens dauerte es mehrere Stunden, bis die Polizei die Leiche offiziell bestätigen konnte – ein Bombenentschärfungsteam war im Einsatz, weil Befürchtungen über einen möglichen Sprengstoffgürtel bestanden hatten.

Reaktionen von Politik und Sicherheitsbehörden

Der britische Premierminister Keir Starmer brach seinen Besuch beim EU‑Gipfel in Kopenhagen ab, um den nationalen Krisenstab zu leiten. Am Flughafen Kopenhagen betonte er: „Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen.“ Die Ankündigung löste in den britischen Medien eine Welle von Solidaritätsbekundungen aus, während das Parlament sofort über ein neues Sicherheitsbudget für religiöse Einrichtungen debattierte.

Internationale Behörden, darunter das FBI und das israelische Sicherheitsministerium, wurden informiert und bieten Unterstützung bei den laufenden Ermittlungen. Bisher gibt es keine Hinweise auf ein Netzwerk, doch Experten halten die Möglichkeit einer Einzeltäter‑Motivation nicht aus.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft und Sicherheitspolitik

Für die über 30 000‑köpfige jüdische Gemeinde in Manchester bedeutet der Anschlag ein schwerer Schock. Viele Angehörige berichteten von Angst, ihre Häuser zu verlassen, und die Synagoge bleibt vorerst geschlossen. Der Vorfall hat zudem eine Debatte über die Sicherheit religiöser Stätten im Vereinigten Königreich entfacht. Polizeipräsident Watson kündigte an, dass künftig mehr Kameras und ein erhöhter Polizeipräsenz‑Plan umgesetzt werden soll.

Ein unabhängiger Sicherheitsexperte, Dr. Lena Murray von der University of Manchester, erklärte: „Wir sehen hier ein erschreckendes Muster – ein Fahrzeugangriff kombiniert mit Messerstechen, das in mehreren europäischen Städten bereits vorkam. Die Gefahr liegt nicht nur in der Wahl des Zieles, sondern auch in der einfachen Umsetzung.“

Ausblick: Ermittlungen und Schutzmaßnahmen

Die Ermittlungen laufen noch, und die Polizei prüft Videoaufnahmen von umliegenden Geschäften sowie Handy‑Metadaten, um die Identität des Täters endgültig zu klären. In den nächsten Wochen soll ein spezielles Krisenteam für religiöse Minderheiten eingerichtet werden, das eng mit lokalen Gemeinden zusammenarbeitet.

Premierminister Starmer hat bereits angekündigt, das Budget für die nationale Antiterror‑Strategie um 15 % zu erhöhen, um schneller auf ähnliche Bedrohungen reagieren zu können. Für die Opferfamilien wird ein Fonds eingerichtet, der psychologische Betreuung und finanzielle Unterstützung bietet.

Frequently Asked Questions

Frequently Asked Questions

Wie viele Menschen wurden bei dem Angriff verletzt?

Zwei Personen starben an den Folgen des Fahrzeugs- und Messerangriffs, während drei weitere schwer verletzt wurden und noch im Krankenhaus behandelt werden.

Welcher Feiertag war zum Zeitpunkt des Anschlags?

Der Anschlag ereignete sich am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Fast- und Versöhnungstag, der in diesem Jahr auf den 2. Oktober fiel.

Wie reagierte die britische Regierung unmittelbar nach dem Vorfall?

Premierminister Keir Starmer kehrte vom EU‑Gipfel in Kopenhagen zurück, leitete den nationalen Krisenstab und versprach verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen.

Gibt es bereits Informationen zum Motiv des Täters?

Bislang hat die Polizei keine eindeutigen Hinweise auf das Motiv veröffentlicht. Ermittler prüfen sowohl religiös motivierte Terrorismen als auch mögliche persönliche Beweggründe.

Welche Sicherheitsmaßnahmen wurden für die Zukunft angekündigt?

Die Greater Manchester Police plant mehr Videoüberwachung, verstärkte Patrouillen an religiösen Stätten und ein neues Krisenteam, das eng mit betroffenen Gemeinden zusammenarbeitet. Das nationale Antiterror‑Budget soll zudem um 15 % erhöht werden.