Am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025, verkündete Donald J. Trump, ehemaliger US-Präsident über seine Plattform Truth Social, dass Israel und die Hamas die erste Phase seines seit Monaten vermittelten Friedensplans für den Gazastreifen vereinbart hätten. Die offizielle Unterzeichnung soll um 11:00 Uhr MEZ im selben Tag erfolgen – ein Schritt, der das zweijährige Blutvergießen im Nahen Osten abrupt beenden könnte.
Der seit dem 7. Oktober 2023 andauernde Krieg hat laut Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza über 42.500 palästinensische Todesopfer und fast 96.000 Verletzte gefordert. Auf israelischer Seite forderte der Angriff der Hamas rund 1.200 Todesopfer und 251 Geiseln. Seitdem haben US‑Präsident Adam Boehler, Sondergesandter in Doha, und der katarische Premierminister Sheikh Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zahlreiche Runden verhandelt – bis nun die erste greifbare Einigung zustande kam.
Der Plan sieht vor, dass die Israelische Verteidigungsstreitkräfte (IDF) innerhalb von 72 Stunden nach Unterzeichnung zu einer vorher festgelegten Linie zurückziehen. Parallel verpflichtet sich die Hamas, alle noch gefangenen israelischen Geiseln – aktuell 134 Personen – freizulassen. Im Gegenzug wird Israel 500 palästinensische Gefangene, darunter 200 lebenslänglich Verurteilte, entlassen.
Humanitäre Hilfsgüter sollen in den ersten fünf Tagen täglich über die Grenzübergänge Kerem Shalom und Erez in einer Menge von mindestens 400 Lastkraftwagen eintreffen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den durchschnittlichen 100 LKWs pro Tag in den vergangenen Wochen.
Benjamin Netanyahu, Premierminister von Israel reagierte sofort mit einer schriftlichen Erklärung: „Mit Gottes Hilfe werden wir alle nach Hause bringen.“ Kurz darauf postete er auf X, dass der 9. Oktober „ein großer Tag für Israel“ sei. Er kündigte zudem an, das Kabinett im Kirya‑Militärkomplex in Tel Aviv zu einem Sitzungstermin einzuberufen, um das Abkommen gesetzlich zu genehmigen.
Auf der anderen Seite bestätigte das politische Büro der Hamas, vertreten durch Yahya Sinwar, die Einigung und forderte zugleich, dass die „Garantenmächte“ – allen voran die USA – die vollständige Umsetzung des Waffenstillstands überwachen. Die Erklärung erfolgte aus Gaza‑Stadt um 07:30 Uhr Ortszeit.
Der US‑Nachrichtensender Fox News brachte ein Interview mit Trump, in dem er betonte: „Das bedeutet, dass sehr bald alle Geiseln freigelassen werden und Israel seine Truppen zurückziehen wird – ein starker, dauerhafter und ewiger Frieden.“
Der deutsche Nichtregierungsverein Welthungerhilfe erklärte in einem Interview mit Deutschlandfunk, dass ihre Lager voll bestückt seien und sofort Hilfsgüter nach Gaza transportiert werden könnten. „Wir müssen schnell handeln, sonst sterben noch mehr Menschen“, warnte Michael Krüger, Generalsekretär von Welthungerhilfe.
Mit rund 2,3 Millionen Einwohnern, von denen 80 % seit Beginn des Konflikts vertrieben sind, braucht die Bevölkerung dringend Trinkwasser, provisorische Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen. Der Anstieg der LKW‑Flüsse von 100 auf 400 pro Tag soll innerhalb der nächsten Woche die dringendsten Engpässe in den Krankenhäusern von Gaza lindern.
Die Unterzeichnung um 11:00 Uhr MEZ markiert den offiziellen Startschuss für die Umsetzung. In den kommenden Tagen werden internationale Beobachter, darunter Vertreter der Vereinten Nationen, die Einhaltung der vereinbarten Linien überwachen. Sollte die Hamas die Geiselbefreiung nicht vollständig leisten, drohen erneute Sanktionen seitens der USA, die im Friedensplan als "Garantenmacht" festgeschrieben ist.
Langfristig bleibt die Frage, ob nach der ersten Phase weitere Verhandlungen über eine dauerhafte politische Lösung – etwa eine Zweistaatenlösung – folgen können. Experten wie Professor Dr. Ralf Klein von der Universität Hamburg sehen das Abkommen als „kritischen Wendepunkt“, betonen aber, dass die nächsten Monate entscheidend für die Nachhaltigkeit des Friedens sein werden.
Alle noch festgehaltenen 134 israelischen Geiseln sollen innerhalb von 72 Stunden nach Unterzeichnung freigelassen werden. Die Hamas hat sich verpflichtet, die Freilassung vollständig zu gewährleisten, wodurch die Familien der Opfer endlich Abschied nehmen können.
Die Vereinigten Staaten fungieren als Hauptgarant des Abkommens. Sie überwachen die Umsetzung, stellen militärische Beobachter und versprechen, bei Verstößen Sanktionen zu verhängen – ein Druckmittel, das bislang selten eingesetzt wurde.
Durch den vereinbarten Mindestdurchsatz von 400 LKWs pro Tag über Kerem Shalom und Erez könnten die dringend benötigten Lebensmittel, Medikamente und Wasser bereits in den ersten fünf Tagen nach Inkrafttreten verteilt werden. Die logistische Vorbereitung ist bereits abgeschlossen.
Das aktuelle Abkommen bildet die Basis für weiterführende Gespräche über eine dauerhafte Lösung, etwa eine Zweistaatenlösung. Experten warnen jedoch, dass ein Scheitern bei der Umsetzung die Spannungen sofort wieder anfachen könnte.
Die EU, die UN und zahlreiche humanitäre NGOs haben das Abkommen begrüßt und bieten Unterstüzung beim Monitoring sowie bei der Verteilung von Hilfsgütern an. Gleichzeitig fordern sie Transparenz und die Einhaltung aller vereinbarten Bedingungen.