Als leidenschaftlicher Fußballfan und Blogger habe ich in den letzten Jahren immer mehr Interesse an der Major League Soccer (MLS) entwickelt, der höchsten Spielklasse im US-amerikanischen und kanadischen Fußball. Doch je tiefer ich in die Thematik einsteige, desto mehr stelle ich mir die Frage: Ist das System der MLS überhaupt mit den FIFA-Regeln vereinbar? In diesem Artikel werde ich versuchen, diese Frage zu beantworten und einige Aspekte der MLS im Vergleich zu den FIFA-Regeln zu beleuchten.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der MLS und anderen internationalen Fußballligen ist das sogenannte Franchise-Modell. Im Gegensatz zu den meisten Ligen weltweit, in denen Vereine auf- und absteigen können, gibt es in der MLS keine Abstiegs- und Aufstiegsregelung. Stattdessen kaufen sich Franchises, also Unternehmen, das Recht, ein Team in der Liga zu stellen. Die Anzahl der Teams kann variieren, da neue Franchises hinzukommen oder bestehende aufgelöst werden können. Dieses System widerspricht dem FIFA-Grundsatz der sportlichen Leistung als entscheidendem Kriterium für den Ligaverbleib.
Ein weiterer Aspekt, der in der MLS anders gehandhabt wird als in den meisten anderen Ligen, ist der Transfermarkt und die Gestaltung von Spielergehältern. In der MLS gibt es ein Gehaltsobergrenze (Salary Cap), die die Gesamtsumme der Spielergehälter eines Teams begrenzt. Dies führt dazu, dass die Teams ihre Ausgaben im Rahmen halten müssen und nicht unbegrenzt in neue Spieler investieren können. Zudem sind die Spieler in der MLS nicht bei ihren jeweiligen Teams unter Vertrag, sondern bei der Liga selbst. Dies ist eine Abweichung von den FIFA-Regeln, die vorsehen, dass Spieler bei ihren Vereinen angestellt sind.
Obwohl es in der MLS eine Gehaltsobergrenze gibt, wurde mit der sogenannten Designated Player Rule eine Ausnahme geschaffen. Diese Regel erlaubt es jedem Team, bis zu drei Spieler zu verpflichten, deren Gehälter über der Obergrenze liegen. Diese Regel wurde eingeführt, um Stars wie David Beckham, Thierry Henry oder Zlatan Ibrahimovic in die Liga zu locken. Doch Kritiker sehen in dieser Regel eine Schwächung der Wettbewerbsbalance, da wohlhabendere Teams sich leichter Topspieler leisten können, während andere Teams aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten benachteiligt sind. Auch hier stellt sich die Frage, inwiefern diese Regelung mit den FIFA-Prinzipien vereinbar ist.
Ein weiterer Punkt, der im Zusammenhang mit der MLS und den FIFA-Regeln diskutiert wird, sind die Solidaritätsmechanismen. Laut FIFA sollen Vereine, die an der Ausbildung junger Spieler beteiligt sind, bei späteren Transfers dieser Spieler finanziell entschädigt werden. Da die MLS jedoch ein geschlossenes System ohne Auf- und Abstieg ist und Spieler bei der Liga unter Vertrag stehen, entstehen hier Konflikte zwischen den FIFA-Regeln und den Gepflogenheiten der MLS. Die MLS hat in der Vergangenheit Zahlungen an ausbildende Vereine verweigert, was zu Unmut und Rechtsstreitigkeiten geführt hat.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das System der Major League Soccer in vielen Punkten von den FIFA-Regeln abweicht. Das Franchise-Modell, die Gestaltung des Transfermarkts und der Spielergehälter sowie der Umgang mit den Solidaritätsmechanismen sind nur einige Beispiele dafür, wie die MLS sich von anderen internationalen Ligen unterscheidet. Doch bislang hat die FIFA keine Sanktionen gegen die MLS verhängt, und es bleibt abzuwarten, ob und wie sich das Verhältnis zwischen der MLS und der FIFA in Zukunft entwickeln wird. Als Fußballfan und Blogger werde ich diese Entwicklung auf jeden Fall weiterhin mit großem Interesse verfolgen.